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Pluriperspektivismus - Grundbedingung oder Ausblendung der Wahrheit?
Pluriperspektivismus - Grundbedingung oder Ausblendung der Wahrheit? // Integrative Bioethik und Pluriperspektivismus / Integrative Bioethics and Pluri-Perspectivism / Ante Čović (ur.)., 2010. str. 55-67
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Naslov
Pluriperspektivismus - Grundbedingung oder Ausblendung der Wahrheit?
(Pluriperspectivism - Fundamental Condition or Darkening the Truth?)
Autori
Pavo Barišić
Vrsta, podvrsta i kategorija rada
Poglavlja u knjigama, ostalo
Knjiga
Integrative Bioethik und Pluriperspektivismus / Integrative Bioethics and Pluri-Perspectivism
Urednik/ci
Ante Čović
Grad
Sankt Augustin
Godina
2010
Raspon stranica
55-67
ISBN
978-3-89665-503-5
Ključne riječi
Pluriperspektivismus, Wahrheit, Integrative Bioethik
(Pluriperspectivism, Truth, Integrative Bioethics)
Sažetak
Die Betrachtung des Lebens aus verschiedenen Perspektiven, Pluriperspektivismus, ist in den philosophischen Debatten ein neuer Begriff, der sich in seiner Ausgangsforderung nach dem Aufbau des ‚integrativen Perspektivenpluralismus’ einerseits vom wissenschaftlichen Monoperspektivismus des neuzeitlichen Wissenschaftsparadigmas und andererseits vom gewöhnlichen Gedankenpluralismus, bzw. vom perspektivistischen Relativismus, Poliperspektivismus oder Willkührlichkeit unterscheidet. Der Pluriperspektivismus schließt sich an die fruchtbare Tradition des Perspektivismus, die sich seit der Renaissance und dem Aufgang der neuzeitlichen Wissenschaft und Kunst - in der Philosophie insbesondere seit Cusanus, Descartes, Pascal, Leibniz, Kant, Hegel und Nietzsche - stark entwickelt. In der Vorrede zu seiner berühmten Abhandlung Jenseits von Gut und Böse aus dem Jahre 1886 hat Nietzsche „das Perspektivische“ als „die Grundbedingung alles Lebens“ gekennzeichnet. Für ihn gebe es „nur ein perspektivisches Sehen, nur ein perspektivisches ‚Erkennen’“. Der Verfasser geht von der Grundfrage aus, ob der Pluriperspektivismus als ein methodologischer Ausgangspunkt der integrativen Bioethik durch den Anspruch auf die allgemeingültigen Wahrheiten in den Widerspruch mit der ursprünglichen Intention des Perspektivismus, dass es keine allgemeinen, unveränderlichen, ewigen Wahrheiten an sich sondern nur Mannigfaltigkeit der Gesichtspunkte, Deutungen und Sinne – Perspektiven – gibt, geraten ist. Dabei wird der Begriff des Pluriperspektivismus einerseits im Anschluss an die Tradition des Perspektivismus beleuchtet. Andererseits durch den Hinweis auf bestimmte Mängel des relativistischen Perspektivismus wird der bioethische pluriperspektivistische Ansatz davon abgehoben. Die Schlussthese lautet, dass der Pluriperspektivismus wohl die Bedingung der Wahrheit, nicht ihre Ausblendung und Verdunkelung darstellt. Es gilt aber nur dann, wenn er den Perspektivenrelativismus überschreitet und sich an den logischen Grundlagen der Vernunft, auf denen der Mensch seinen Sinn bilden kann, orientieren vermag. Durch die Stellung des Anspruchs auf die allgemeingültigen Wahrheiten steht der Pluriperspektivismus im Gegensatz zum Relativismus. Dabei kommt er nicht notwendig in Widerspruch mit der Grundannahme, dass das Mannigfaltige und Unendliche in einer Wahrheit sich widerspiegeln. Nietzsches Behauptung, dass die Wahrheit Irrtum sei, ist daher nicht haltbar. Aber desto mehr sollte man mit dem zweiten Teil seines Spruchs übereinstimmen, denn ohne sie könnte wohl eine Art von Lebewesen nicht am Leben bleiben.
Izvorni jezik
Ger
Znanstvena područja
Filozofija
Napomena
Rad je prethodno objavljen na hrvatskom jeziku.
POVEZANOST RADA
Projekti:
191-0000000-3504 - Suvremena politička filozofija, etika i estetika u Hrvatskoj (Barišić, Pavo, MZOS ) ( CroRIS)
Ustanove:
Institut za filozofiju, Zagreb
Profili:
Pavo Barišić
(autor)