Naslov
"Post tertiam campanam" : Das Nachtleben Dubrovniks im Mittelalter
("Post tertiam campanam" : The night life in Dubrovnik in the Middle Ages)

Autori
Janeković Roemer, Zdenka

Izvornik
Historische Anthropologie (0942-8704) 3 (1995), 1; 100-111

Vrsta, podvrsta i kategorija rada
Radovi u časopisima, članak, znanstveni

Ključne riječi
Mittelalter; täglich; Stadtgeschichte; Jugend
(Midlle Ages; everyday history; urban history; youth)

Sažetak
Bei Tag herrschte auf den Straβen Dubrovniks die typische Stimmung einer mediterranen Stadt: Es wimmelte von Handwerken und Händlern, Bedienten und Hausmägden, Bauern aus der Umgebung, Seeleuten, Adeligen und Reisenden. Doch das tagsüber vorherrschende Bild einer geordneten und geschäftigen Stadt wechselte sich mit einem anderen ab: bei Nacht wurden die steilen und engen Gässchen und Stiegen Dubrovniks zum Schauplatz von allerlei Lustbarkeiten, aber auch von Gewalttätigkeiten. Am Tage lag das Zentrum des Geschehens auf der Haupstrasse, der Placa (dem heutigen Stradun), wie auch auf anderen Plätzen, wo sich die Kaufleute versammelten. Die nächtlichen Szenen spielten sich in entlegeneren, dunkleren Straβen ab, die von der Wache seltener begangen wurden. An diesem Geschehen beteiligten sich gesellschaftliche Auβenseiter wie auch junge Männer aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten, die noch auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft waren. Über diese Formen des Nachtlebens berichten uns hauptsächlich Gerichtsakten, sogennante “Malefizbücher”, wie sie für Dubrovnik schon aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert überliefert sind, und in geringerem Ausmaβ auch andere Quellen. Sie enthüllen vor allem eine Welt der Gewalttätigkeiten und der Exzesse und vermitteln die Unsicherheit, die in den Abendstunden um sich griff, insbesondere nach dem dritten Läuten. Sie legen Zeugnis ab über das Verhalten von Menschen im Zustand des Affekts und machen uns mit einer Reihe con gesellschaftlichen Auβenseitern bekannt, die selten in Dokumenten anderen Inhalts aufscheinen. Angesichts der Aussagen und Untersuchungen, die über einzelne Fälle vor dem Dubrovniker Gericht geführt wurden, drängt sich unter anderem die Frage auf, welche sozialen Umstände zu einer derartigen Polarisierung zwischen dem Tag- und dem Nachtleben der Stadt geführt haben. Im engem Zusammenhang damit steht auch die Frage nach den sozialen Gruppen, deren Existenz erst auf Grund dieser Polarisierung sichtbar wird.

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Ger

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