Pregled bibliografske jedinice broj: 1249011
Auf Seuchenwegen zu neuen Erzähl- und Lebensstrategien
Auf Seuchenwegen zu neuen Erzähl- und Lebensstrategien // Krise ‒ Seuchen Schreiben Leben: Diskurse des Ausnahmezustands in Geschichte und Gegenwart
SOEGV-Online-Tagung, 2021. str. 1-1 (predavanje, međunarodna recenzija, sažetak, znanstveni)
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Naslov
Auf Seuchenwegen zu neuen Erzähl- und
Lebensstrategien
(On epidemic paths to new narrative- and life
strategies)
Autori
Engler, Tihomir ; Žagar-Šoštarić, Petra
Vrsta, podvrsta i kategorija rada
Sažeci sa skupova, sažetak, znanstveni
Skup
Krise ‒ Seuchen Schreiben Leben: Diskurse des Ausnahmezustands in Geschichte und Gegenwart
Mjesto i datum
SOEGV-Online-Tagung, 10.11.2021. - 11.11.2021
Vrsta sudjelovanja
Predavanje
Vrsta recenzije
Međunarodna recenzija
Ključne riječi
Epidemie, Thomas Mann, Krankheiten in der Literatur
(Epidemic, Thomas Mann, diseases in Literature)
Sažetak
Literatur spielt gerade und vor allem zu Zeiten von grenzenlosen und soziale Distanz aufzwingenden Seuchen eine große Rolle. Dazu nur als Erinnerung Macrons Worte zu Beginn der Corona-Krise, als er seine Mitbürger zum Lesen in eigenen vier Wänden aufgerufen hat. Der Verkauf von Camus La Peste nimmt derzeit explosionsartig zu. Fared Zakarias Werk Zehn Lektionen für die Welt nach der Pandemie (2020) (Ten Lessons for a Post-Pandemic World) ist zum Bestseller geworden und in zahlreiche Sprachen übersetzt, so auch ins Kroatische von Iva Karabaic. Heutzutage ermöglicht die Literatur dem Leser, einer Epidemie anhand diverser Beschreibungen in aller ihrer beängstigenden Entfaltung entgegenzutreten. Egal ob Film, Tagebuch, Roman, Gedicht oder Blog, unser sorgsam gepflegter Alltag wird zusammen mit dessen Wurzeln zu Seuchenzeiten immer aufs Neue hinterfragt. Dass Corona nicht die einzige Seuche in der Geschichte der Menschheit war und es wahrscheinlich auch nicht bleiben wird, bezeugen schon zahlreiche literarische Werke, die sich mit der Spanischen Grippe, Aids, Tuberkulose, Cholera etc. beschäftigt haben. Literatur ist ein Seismograph nicht nur für gesellschaftliche, sondern vor allem auch private Fragen. Im Beitrag wird die Begegnung mit Cholera und Tuberkulose als Motiv besprochen, von dem aus Thomas Mann neue Erzählwege beschreitet. Diesbezüglich wird aufgezeigt, wie krisenhafte Begegnungen mit seuchenartigen Ereignissen für einen Schriftsteller inspirativ sein können. Es werden Herausforderungen herangezogen, denen sich Thomas Mann in den Jahren 1910–1914 stellen musste: Zum einen ist das (s)eine private Familienreise, die durch eine ruckartig ausbrechende Seuche abrupt unterbrochen wird, zum anderen ist es eine ansteckende Krankheit, für die vermutet wird, sie schleiche sich leise in (s)einen Familienkreis ein, und zum dritten ist es ein „historischer Donnerschlag“, der Thomas Mann den letztentscheidenden Schlag versetzt, um als „sündiges Sonderkind“ des Erzählgeschäftes nicht nur neue Erzählhorizonte anzupeilen, sondern nach vielen Irrungen und Wirrungen auf deren verschneiten Stränden auch anzugelangen. Es wird auf die für Thomas Mann äußerst krisenhafte Zeit des Umbruchs in die neue Nachkriegswelt anhand der Daten aus seinem Privatleben und der Hinweise zu seiner erzählstrategisch bedingten Produktionskrise unmittelbar vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingegangen, um von da aus dessen Distanzierung vom metaphysischen Gedankengut bzw. sein Hinwenden zum historischen Horizont zu erleuchten.
Izvorni jezik
Ger
Znanstvena područja
Filologija, Interdisciplinarne humanističke znanosti, Književnost
POVEZANOST RADA
Ustanove:
Filozofski fakultet, Rijeka,
Filozofski fakultet, Osijek