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Der Erste Weltkrieg im Frühwerk von Ivo Andrić
Der Erste Weltkrieg im Frühwerk von Ivo Andrić // Europa im Schatten des Ersten Weltkriegs: Kollabierende Imperien, Staatenbildung und politische Gewalt / Bobinac, Marijan ; Müller-Funk, Wolfgang ; Seidler, Andrea ; Spreicer, Jelena ; Urválek, Aleš (ur.).
Tübingen: Narr Francke Attempto, 2021. str. 213-229
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Naslov
Der Erste Weltkrieg im Frühwerk von Ivo Andrić
(The First World War in the early works of Ivo Andrić)
Autori
Dukić, Davor
Vrsta, podvrsta i kategorija rada
Poglavlja u knjigama, znanstveni
Knjiga
Europa im Schatten des Ersten Weltkriegs: Kollabierende Imperien, Staatenbildung und politische Gewalt
Urednik/ci
Bobinac, Marijan ; Müller-Funk, Wolfgang ; Seidler, Andrea ; Spreicer, Jelena ; Urválek, Aleš
Izdavač
Narr Francke Attempto
Grad
Tübingen
Godina
2021
Raspon stranica
213-229
ISBN
978-3-7720-8740-0
ISSN
1862-2518
Ključne riječi
ethnischer Essenzialismus, Pazifismus, Jugoslawische Idee, Amerikanophilie
(ethnic essentialism, pacifism, Yugoslav Idea, americanophilia)
Sažetak
Der reife, bereits mit dem Nobelpreis gekrönte Andrić hat die Werke seiner Jugend, die in der Zeit der existenziellen Unsicherheit und der Krankheit und noch vor seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst veröffentlicht wurden (Ex Ponto, Unruhen, Gedichte, Zeitschriftenartikel) - aus der ersten Edition seiner gesammelten Werke (1963) ausgeschlossen. Es ist bekannt, dass er in seinem literarischen Schaffen keine Spuren des Autobiographischen und Persönlichen hinterlassen wollte. Obwohl dies für den jungen Andrić viel weniger gilt, kommt auch in seinem Frühwerk selten die direkte Verschränkung des Politischen mit dem Ästhetischen vor. In diesem Sinne wurde dem Ersten Weltkrieg als einem primär politischen Ereignis wenig Raum gegeben. Kommt darin das Kriegsthema überhaupt vor, überwiegen dabei persönliche Reflexionen des Subjekts, die der politisch engagierten Behandlung von Kriegsereignissen weitgehend gleichgültig gegenübergestellt werden (Ex Ponto, Lyrik, die später geschriebenen Erzählungen über Toma Galus). In diesem Kontext können "Rote Blätter" als eine linke Ausnahme interpretiert werden. Diesem kleinen Zyklus steht eine genauso kleine Reihe von Texten mit pazifistischen Ideologemen nahe (Unruhen), in denen z. B. der Unterschied zwischen Kriegsgewinnern und Kriegsverlierern relativiert wird. Auch wenn diese Texte während des Krieges geschrieben oder zumindest konzipiert wurden, haben sie in der Zeit ihrer Veröffentlichung gewisse subversive Konnotationen bekommen. Zwischen dem im März 1914 veröffentlichten "Ersten Frühlingsgedicht", in dem das lyrische Ich sich die Ankunft der serbischen Armee relativ eindeutig wünscht und dem Zeitungsartikel "Die Unberufenen mögen schweigen", einschließlich der ersten beiden Nachkriegsjahre, gibt es keine thematisch- ideologische Kontinuität, die die Ideale der jugoslawischen nationalistischen Jugend zum Ausdruck bringen würde. Gewisse Ausnahmen bilden nur einige Zeitschriftenartikel über serbische Literatur. Die Darstellung des Ersten Weltkrieges aus ideologischer Perspektive der jugoslawischen nationalistischen Jugend hat Andrić, wie er im Artikel "Unsere Literatur und Krieg" (1918) gezeigt hat, als ein Desiderat in der jugoslawischen Literatur gesehen, das er selbst nicht mehr erfüllt hat. Wenn man trotz allem versucht, das frühe Schrifttum Andrićs ideologisch zu harmonisieren, dann kann man die Einsicht von Michael Martens akzeptieren, dass für Andrić die Hauptsache die jugoslawische (National-)Einheit bzw. das Bestehen des jugoslawischen Staates war. Nach Andrić ist die Existenz Jugoslawiens als ein neuer freier geokultureller Raum zu denken, der im Idealfall mit Walt Whitmans Amerika zu vergleichen wäre.
Izvorni jezik
Ger
Znanstvena područja
Filologija, Književnost
POVEZANOST RADA
Projekti:
IP-2014-09-2307 - Postimperijalni narativi u srednjoeropskim književnostima moderne (Postimperial) (Bobinac, Marijan, HRZZ - 2014-09) ( CroRIS)
Ustanove:
Filozofski fakultet, Zagreb
Profili:
Davor Dukić
(autor)