njemački

Generationsübergreifende Vergangenheitsbewältigung gesehen durch slawisch-deutsch-jüdische Brille

Das Verschweigen der nationalistischen, fremdenfeindlichen und totalitaristischen Elemente eigener Geschichte bzw. der Umgang damit stellt für Kroatien auch über 70 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkrieges eine Herausforderung dar, der sich hiesige Wissenschaftler, Publizisten und Schriftsteller recht selten zu stellen wagen, und auch dann nicht selten Folgen kontroverser Rezeption ihrer Arbeit gegenüberstehen. Aus der spezifischen Perspektive einer Familie, mit ihrer Erfahrung eines leidvollen europäischen Schicksals des Lebens im slawischen Raum, der Emigration nach Deutschland mit jüdischem Hintergrund verbunden, bietet das Werk Titos Brille der Autorin Adriana Altaras somit eine neue und besondere Sichtweise auf die Diskriminierung der in unterschiedlichen Zeiträumen als fremd erachteten Bevölkerungsgruppe. Der Beitrag erforscht, ob das in Titos Brille beschriebene Verschweigen nach nationalen Präfixen getrennt beobachtet werden kann und welche besonderen slawisch-deutschen Begegnungen im Sinne der Aufarbeitung belasteter Vergangenheit die Autorin in Erfahrung gebracht und im Titel festgehalten hat, insbesondere im Hinblick auf das generationsübergreifende Trauma, das der Erfahrung innewohnt. Ferner wird die Rezeption des Werkes im deutschsprachigen Raum und in Kroatien berücksichtigt und gegenübergestellt, um möglicherweise bedeutende Veränderungen im kroatischen Prozess der Vergangenheitsbewältigung zu beobachten.

Vergangenheitsbewältigung, kroatische Geschichte, Kontroverse, Titos Brille

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