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Riječ. Glasnik Hrvatske kulturne zajednice Wiesbaden (tema: Dubrovnik) / Das Wort. Mitteilungsblatt der Kroatischen Kulturgemeinschaft Wiesbaden e.V. (Thema: Dubrovnik) (CROSBI ID 783185)

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Erstić, Marijana ; Košak, Ivica (ur.) Riječ. Glasnik Hrvatske kulturne zajednice Wiesbaden (tema: Dubrovnik) / Das Wort. Mitteilungsblatt der Kroatischen Kulturgemeinschaft Wiesbaden e.V. (Thema: Dubrovnik) // Riječ/Das Wort, Nr. 55. 2018.

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Erstić, Marijana ; Košak, Ivica (ur.)

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Riječ. Glasnik Hrvatske kulturne zajednice Wiesbaden (tema: Dubrovnik) / Das Wort. Mitteilungsblatt der Kroatischen Kulturgemeinschaft Wiesbaden e.V. (Thema: Dubrovnik)

Ragusa, heute Dubrovnik, ist einzigartig. Die Stadtrepublik war über sechs Jahrhunderte (zwischen 1204–1809) inmitten der Großmächte Venedig/Österreich-Ungarn/Osmanisches Reich unabhängig, stets freiheitsliebend und freiheitsverherrlichend. Und doch sind die Ragusaner nicht frei von Selbstironie. So beschreibt der dubrovniker Komödienschreiber Marin Držić (1508–1567) in seiner Renaissancekomödie "Dundo Maroje"/"Vater Maroje" (1550–1559) die Situation eines ragusaner Vaters, der seinen Sohn mit einer beachtlichen Summe Dukaten nach Florenz schickt. Der Sohn jedoch verprasst sein Geld in Rom mit der bekanntesten Prosituierten der Stadt. Der Vater und die Verlobte machen sich aus dem 'rechtschaffenen' Ragusa auf den Weg in die 'Heilige Stadt', die Situation führt zu vielen komischen Begegnungen, am Ende gibt es eine glückliche Rückkehr. Obgleich selbst Shakespeare (1564–1616) von Illyrien, also Ragusa wusste, wie in der Komödie "Twelth Night" (1623) zu entdecken, erwacht im deutschsprachigen Raum das Interesse an Ragusa erst im 19. Jahrhundert. Daran ist Napoleon (1769–1821) schuld: 1809 wird die Stadtrepublik vom napoleonischen Marschall Marmont (1774–1852) abgeschafft. 1815, nach dem Fall Napoleons, wird sie auf dem Wiener Kongress der Habsburger-Monarchie zugesprochen und bleibt als ein Teil der sog. Illyrischen Provinz bis zum Ende des ersten Weltkrieges ihr fester Bestandteil. Insbesondere vom Anfang des 19. Jahrhunderts an kann man im deutschsprachigen Raum, d.h. in erster Linie natürlich in Österreich aber ebenfalls in Deutschland, ein verstärktes Interesse an der Stadt beobachten, auch in literarischen Kreisen. Während sie in den Jahrhunderten davor als ein idyllischer Ort beschrieben wird, wie z.B. bei Držić, Shakespeare oder Gundulić (1589–1638), wird sie nun bevorzugt als ein Ort der Katastrophe angesehen: In der 'dramatischen Erzählung' "Marino Caboga" (1814), so Untertitel und Titel eines Lesedramas Achim von Arnims (1781–1831), steht das tatsächlich stattgefundene katastrophale Erdbeben von 1667 im Mittelpunkt. Kein missratener Sohn, aber ein in den Augen des Onkels missratener Neffe wird hier dargestellt, einer, der zunächst im Senat seinen Oheim ersticht, daraufhin festgenommen und später heldenhaft befreit wird und schlussendlich zum Wiedererstehen der Stadtrepublik beiträgt: Am Ende des Dramas sind die Republik und die alte Ordnung wiederhergestellt, die Stadt bekommt ihren idyllischen Charakter wieder. Am Anfang der Novelle "Der Findling" (1809) Heinrich von Kleists (1777–1811) dagegen begegnet uns die Stadt bereits fünf Jahre zuvor als pestverseuchtes, von Mauern umgebenes Krankenhaus, aus dem der römische Kaufmann Piachi und sein elfjähriger Sohn Paolo fliehen. Auf der Flucht kommt es zur Begegnung mit dem jungen Nicolo und zur Rückkehr nach Ragusa. Diese Begegnung mit dem Findling wird im Folgenden zu dem Tod des Sohnes und später auch der Kaufmannsfrau Elvire führen und zum verbitterten Wahn des alten Piachi. Hier wird Ragusa – dem typisch-kleistschen Novellenaufbau gemäß – zum fiktionalen Ort einer ersten Katastrophe und gewissermaßen zum Ausgangspunkt der Schlusskatastrophe. Literaturhistorisch gesehen pendelt Dubrovnik seit Jahrhunderten zwischen Idyll und Katastrophe, zwischen 'rechtschaffenen' Vätern und 'missratenen' Söhnen. Und wie ist es heute? Dubrovnik ist eine Touristen- und Medienmetropole, wie dies beispielsweise ein Beitrag über die populäre, z.T. auch in Dubrovnik spielende US-Serie "Game of Thrones" (seit 2011) zeigt. Doch nicht erst seit heute schreibt die Stadt an einer globalen Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte mit. Das vorliegende Sonderheft der Zeitschrift "Riječ"/"Das Wort" der Kroatischen Kulturgemeinschaft Wiesbaden e.V. versammelt verschiedene Essays zu Dubrovnik. Sie stammen aus der Feder der Mitglieder der Kulturgemeinschaft, sie sind aber auch das Resultat mehrerer Seminare über Dubrovnik literarisch an der Universität Siegen. Wir, die Autoren und Herausgeber dieses Sonderheftes, wünschen Ihnen viel intellektuelle Freude und vor allem eine schöne Lesereise nach Dubrovnik.

Dubrovnik, Ragusa, Literatur, Film

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engleski

The Word (Dubrovnik)

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Dubrovnik, Ragusa, Literature, Film

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Podaci o izdanju

Riječ/Das Wort, Nr. 55

2018.

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objavljeno

2196-6109

Povezanost rada

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