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Vom Menschen zur Marionette - Gerhart Hauptmanns pazifistisches "Festspiel in deutschen Reimen"

Im Artikel wird Gerhart Hauptmanns Festspiel in deutschen Reimen (1913) mit Hinsicht auf seine Bedeutung und Botschaft im politischen und kulturellen Kontext seiner Entstehungszeit analysiert. Das Festspiel wurde verfasst im Auftrag der Stadt Breslau zum Anlass der Hundertjahrfeier der preußischen Befreiungskriege und im Rahmen der damit verbundenen Jahrhundertausstellung. Die Auftraggeber erwarteten von Hauptmann ein patriotisches Drama, das der kriegstreiberischen Atmosphäre kurz vor dem Ersten Weltkrieg entsprechen würde. Hauptmann untergrub allerdings diese Erwartungen, indem er im Stück historische Figuren aus der deutschen Geschichte zur Zeit der Napoleonischen Kriege als Marionetten auftreten ließ, die allerdings von Schauspielern verkörpert wurden. Mit diesem zugleich ungewöhnlichen und modernen Festspiel hat Hauptmann ein Gegenbild zum aggressiven Patriotismus und zur allgemeinen Kriegsstimmung geschaffen, womit er eine Sonderstellung in der Literatur dieser Zeit einnimmt, was aber auch ein Grund dafür war, dass das Stück nach nur einigen Aufführungen abgesetzt wurde.

Befreiungskriege, I. Weltkrieg, Pazifismus, Patriotismus, Festspiel, Marionetten

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