"Meeresstille" oder vom (Un)Vermögen der Sprache (CROSBI ID 653027)
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Erstić, Marijana
njemački
"Meeresstille" oder vom (Un)Vermögen der Sprache
Der Roman "Meeresstille" von Nicol Ljubić aus dem Jahr 2010 erzählt die Geschichte der Liebe zwischen Ana, der Tochter eines mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrechers und Robert, einem Mann kroatischer Abstammung, die sich vor allem in Berlin, in Den Haag und an der Ostsee abspielt. Annas Vater, der mutmaßliche Kriegsverbrecher, ist auch ein Shakespeare-Kenner und ein liebender Vater. Ana selbst spricht nicht über das Kriegsgeschehen. Evoziert nicht gerade diese Leerstelle das Schreckliche der Meeresstille? Welche Rolle spielt die Sprache des Gebietes, in dem sich das Grauen ereignet hat, und in der ein eigener Begriff für das Sinnbild der kontemplativen Ruhe existiert: die besagte Meeresstille – kroat. , bonaca‘? Was bedeutet diese Sprache für die Protagonisten, was das Deutsche, was das Englische? Stößt Robert wegen der Nichtkenntnis des Kroatischen auf das Problem, den Krieg adäquat begreifen zu können? Oder handelt es sich um das (Un)Vermögen jeder Sprache, den Schrecken darzustellen? Aus formaler Sicht wird die ‚Ästhetik des Schreckens‘ untersucht, es werden Mittel analysiert, anhand derer die Narrativa des Schreckens erzeugt werden. Löst auch das im Roman Dargestellte Erschütterung und Intensität aus, und überträgt es diese an die Leser? Eine ästhetische Aneignung solcher Erschütterung kann sich Karl Heinz Bohrer zufolge als eine Überlebensgrundlage erweisen – in der Literatur wie im , wahren Leben‘. Doch wird nicht in "Meeresstille" durch das Schweigen und das sprachliche Unvermögen eben dieses Überleben (z.B. der Liebe) verhindert? Den oben genannten Fragen geht der Vortrag nach.
Nicol Ljubić
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engleski
"Meeresstille"...
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Nicol Ljubić
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Die Darstellung Südosteuropas in der Gegenwartsliteratur
predavanje
28.09.2017-30.09.2017
Zadar, Hrvatska