Dalibor Matanić - ein Regisseur zwischen Neorealismus und Handycam (CROSBI ID 646138)
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Erstić, Marijana
njemački
Dalibor Matanić - ein Regisseur zwischen Neorealismus und Handycam
Der Regisseur Dalibor Matanić (geb. 1974) wurde dem deutschen Publikum mit seinem Film "Schön tote Mädchen" / "Fine mrtve djevojke" (HR 2005) bekannt. Der Film erzählt die Geschichte zweier jungen Frauen – Mare und Iva –, die in Zagreb eine gemeinsame Wohnung mieten. Zunächst sind Olga und Blaž – das Vermieter-Ehepaar – begeistert. Doch als der Sohn Daniel von Iva abgewiesen wird, eskalieren die Ereignisse. Es kommt zu Vergewaltigung, Tod, Kidnapping… Das Drama entwickelt seine Geschichte inmitten einer kleinbürgerlichen Welt Zagrebs, die gegen die Homosexualität mit Gewalt agiert. Doch auch die Machart dieses, eigentlich für das Fernsehen (und somit für ein breites Publikum) gedrehten Films ist von besonderer Bedeutung. Der Einsatz der Handycam in oft trostlosen Schauplätzen sowie das Spiel mit den Farben und mit dem Licht erhalten eine diegetische Rolle. Sie weisen damit diesen Film auch über die gesellschaftskritische Haltung hinweg als bedeutend aus. Auch in seinem jüngsten Film "Zvizdan"/"The High Sun" (HR 2015) behandelt der Regisseur ein Tabuthema – drei serbisch-kroatische Liebesbeziehungen in den Jahren 1991/2001/2011. Das politisch Alarmierende des Inhalts ist hier mit den früheren Filmen des Regisseurs vergleichbar, und es rekurriert auf den europäischen Autoren-Film, u.a. auf den italienischen Neorealismus. Im Vortrag geht es um den bisweilen neorealistischen Blick des Regisseurs Matanić auf die aktuelle kroatische Wirklichkeit und somit um die gesellschaftskritischen Dimensionen seiner Filme.
Dalibor Matanić, Film
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12. Deutscher Slavistentag, Panel der Deutschen Gesellschaft für Kroatistik
predavanje
01.10.2015-03.10.2015
Gießen, Njemačka