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"Teorema" von Pier Paolo Pasolini oder: Ein Schrei auf Francis Bacons Spuren

Die Filme Michael Hanekes scheinen vor allem mit jenen des späten Pasolini zu korrespondieren, allen voran mit SALÒ aber auch mit TEOREMA, jenem Film, in dem sich Pasolini dem italienischen Großbürgertum der ausgehenden 1960er Jahre widmet. Erzählt wird in TEOREMA die Geschichte einer zu Beginn des Films anscheinend intakten Familie, die sich durch die Begegnung mit einem Unbekannten der eigenen Leere bewusst wird und auseinanderfällt. Der Film endet mit dem Schrei eines der Protagonisten, der hier jedoch weniger ein neues Leben bedeutet, als vielmehr eine Reaktion auf die repressiven und normativen Mechanismen der Gesellschaft. Hanekes Filme LEMMINGE, TEIL II und DER SIEBENTE KONTINENT gehen jeweils unter-schiedlich von einer vergleichbaren Prämisse einer leeren Familie aus. Doch während die Schreie in den LEMMINGEN immer lauter werden, verstummen sie im SIEBENTEN KONTINENT schließlich. In allen benannten Filmen hat das Werk Francis Bacons eine besondere Rolle gespielt und wurde entweder explizit (TEOREMA, LEMMINGE II) oder implizit (DER SIEBENTE KONTINENT) thematisiert. Der Vortrag geht den Bildern des (stummen) Schreis in den genannten Filmen nach.

Pier Paolo Pasolini; Michael Haneke

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