Rom in Photographie und Film des Zwanzigsten Jahrhunderts: Futurismus und Pier Paolo Pasolini (CROSBI ID 642520)
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Erstić, Marijana
njemački
Rom in Photographie und Film des Zwanzigsten Jahrhunderts: Futurismus und Pier Paolo Pasolini
Spätestens seit Georg Simmels Text „Die Großstädte und das Geistesleben“ (1905) sind die Städte als Gegenstände der philosophisch-soziologischen Betrachtung zugleich Orte der Überreizung und der Intensitätssteigerung, der potenziellen Offenheit des Menschen und seiner gleichzeitigen Anonymität, des Kosmopolitismus und des Einzelgängertums. Was Simmel im Jahr 1905 im Hinblick auf die Großstädte Europas formulierte, wird im Gemetzel der Kriege und in den Avantgarden des zwanzigsten Jahrhunderts noch diffuser, schnelllebiger, und es scheint zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts, als sei die literarische, fotographische, filmische… Montage in ihrer demonstrativen, irritierenden Form die geeignete Weise, diese neue Lebenswirklichkeit darzustellen: Großstadtromane wie Alfred Döblins "Berlin-Alexanderplatz" (1929) oder zuvor schon Dos Passos' "Manhattan Transfer" (1925) beweisen dies gleichermaßen wie die Stadt-Fotografien von New York, Berlin, Paris. In Italien entwerfen vor allem die Futuristen Stadtbilder, die der Industrialisierung und dem Großstadtleben in den 1910er, 1920er, 1930er Jahren entsprechen (z.B. die New York Fotografien und Fotomontagen von Fortunato Depero und Mario Castagneri aus Deperos Buch "New York film vissuto" (1931)). Die Filme des Futuristen Corrado d’Errico versuchen Mailand den urbanen Industrie-Metropolen der Welt (z.B. Berlin) gleichzusetzen (STRAMILANO, 1929). Doch auch Rom wird um 1930 der Fotomontage und der Modernisierung unterworfen (Mario Bellusi "Traffico moderno nella vecchia Roma", Filippo Masoeros "Veduta aerea dinamizzata del Foro Romano"). Die ‚ewige Stadt‘ wird hier zur Großstadt, zur reinen, bewegten Oberfläche. Pier Paolo Pasolini bildet nach dem Zweiten Weltkrieg in seinen literarischen Werken wie auch in seinen Filmen eine Gegenstimme hierzu. Sein filmischer Blick richtet sich dabei manchmal auf Mailand (TEOREMA, 1968), zu Beginn des Filmoeuvres jedoch vor allem auf die italienische Hauptstadt (ACCATTONE, 1961 ; MAMMA ROMA, 1962). Die Industrialisierung, die Modernisierung und auch der Kapitalismus werden bei Pasolini kaum als bewegte Oberfläche dokumentiert, sondern vielmehr als Orte des Neubeginns der Gesellschaft vor der Folie des Subproletariats hinterfragt. Die Protagonisten aus der Kleinkriminellen- und Prostituiertenschicht werden als eine potenzielle Gesellschaftskraft, als das "Leuchten der Glühwürmchen" inszeniert (Didi-Huberman mit Verweis auf Pasolini). Somit steht im Mittelpunkt des Vortrages Rom als die urbane Folie der Geschichte pasolinischer, subproletarischer Protagonisten in ihrer Gegenüberstellung zu den futuristischen Rominszenierungen.
Rom; Futurismus; Pier Peolo Pasolini
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Roma; futurism; Pier Paolo pasolini
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Serija predavanja na temu "Fokus: Rom"
predavanje
27.01.2015-27.01.2015
Dresden, Njemačka