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Das Jahr Null irgendwo in Berlin. Das (Trümer-)Pathos bei Rossellini, Lamprecht, Kluge

Roberto Rossellinis Film "Germania, anno Zero"/"Deutschland im Jahre Null" (I 1947) ist nicht nur eine filmische Dokumentation über die Zerstörung Berlins im Jahr 1945, sondern auch ein neorealistischer Blick auf einen möglichen Neubeginn, ohne Pathos und Sentimentalität. Bereits ein Jahr zuvor wirft ein unter der Regie von Gerhard Lamprecht in Berlins Osten entstandene Trümmerfilm "Irgendwo in Berlin" (D 1946) einen bisweilen vom starken Pathos getragenen Blick. Vor allem "Germania, anno Zero" reflektiert buchstäblich die These des französischen Philosophen Edgar Morin von einem vermeintlichen Neubeginn im sog. Jahre Null. Doch auch "Irgendwo in Berlin" ist bisweilen von einer vergleichbaren Stimmung getragen. Gültigkeit beweist die aus dem Jahr 1946 stammende These Morins auch aktuell: Im vergangenen Jahr hat auch Alexander Kluge den Punkt Null lokalisiert und nicht auf den 08. Mai 1945, sondern auf den 30. April 1945 gelegt, auf "De[n] Tag, an dem Hitler sich erschoss und die Westbindung der Deutschen begann". Im Vortrag werden nicht nur die Thesen Morins über das Jahr Null auf die o.g. Gegenstände übertragen, sondern auch die neueren Pathostheorien.

Edgar Morin; Roberto Rossellini; Gerhard Lamprecht; Alexander Kluge

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