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Emanuele Crialeses Film "Respiro" oder (post-)neorealistische italianità und filmische Autorschaft

Emanuele Crialeses Stil erscheint, wenngleich Crialese auch als Drehbuchautor seiner Filme fungiert, auf den ersten Blick nicht kompatibel mit den Konzepten einer filmischen Autorschaft. Seine Filme bringen nicht – wie die eines Patric Chérau, eines François Ozon oder eines Pedro Almodovar, um einige der bekanntesten europäischen Filmautoren der Gegenwart zu nennen – eine bitterböse Satire und/oder Kritik der Gesellschaft zu Tage und sein filmischer Stil ist zumeist der einer 'découpage classic'. Die einzelnen Strategien seiner Filme, der behutsame, minimalistische Einsatz der Musik und vor allem das Zitieren der Muster der goldenen Ära des italienischen Kinos – namentlich der Filme Luchino Viscontis und Roberto Rossellinis – zeugen von einer interessanten Vernetzung der Elemente des kommerziellen Kinos mit jenen eines Films in der Nachfolgerschaft der Nouvelle Vague. Ausgehend von der These, dass Crialeses filmisches Schaffen mit den Merkmalen der filmischen Autorschaft spielt, diese jedoch immer wieder ins Postmoderne umkehrt , werden im Folgenden die einzelnen Szenen dieser Umkehrung in dem Film RESPIRO (2002, dt.: LAMPEDUSA) analysiert. Dabei werden vor allem diejenigen Einstellungen unter die Lupe genommen, die die Muster des italienischen Neorealismus, namentlich die Filme LA TERRA TREMA (1947/48, dt.: DIE ERDE BEBT) von Luchino Visconti und STROMBOLI, TERRA DI DIO (1949, dt. STROMBOLI) von Roberto Rossellini zitieren.

Emanuele Crialese, Respiro

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