Das Missale MR 70 der Zagreber Metropolitanbibliothek, Untersuchungen zum Entstehungskontext (CROSBI ID 478367)
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Breko, Hana
njemački
Das Missale MR 70 der Zagreber Metropolitanbibliothek, Untersuchungen zum Entstehungskontext
Thema meines Beitrages ist eine Untersuchung zum Entstehungskontext eines heute in der Zagreber Metropolitanbiliothek liegenden Missales aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, eine Untersuchung, die auf einer repertoiregeschichtlichen Analyse des Sequentiarteils dieser Handschrift basiert. Die Handschrift MR 70 der Metropolitanbibliothek in Zagreb kann als Missale mit Notation bezeichnet werden. Es enthält alle für die Feier der Messe notwendigen Texte: die vollständig angegebenen Lektionen und Gebete sowie die Gesänge mit Notation. Die Gruppen der Ordinariumsgesänge und die - anders als die anderen Gesänge - nicht notierten Sequenzen stehen am Ende der Handschrift. Der Codex gliedert sich inhaltlich in zwei Teile: den Gradualteil, bestehend aus Temporale und Sanktorale, und daran anschließend den Sequentiarteil und das Kyriale. Ein Blick auf den gesamten Sequenzen-Bestand (der Gegenstand dieses Artikels ist) der Quelle ergibt folgende Beobachtungen: 1. Der größte Teil des gemeinsamen Sequenzen-Bestandes kommt aus der Sankt Galler Tradition. 2. Der Sequentiarteil von MR 70 bietet ein typisches süddeutsches Repertoire des 12. und des 13. Jahrhunderts. Dies bestätigt auch die Präsenz der folgenden Sequenzen: (1) Kunigunde-Sequenz Jubilemus Deo, die in Aquileia und in Italien unbekannt ist, (2) die Georgius-Sequenz Hoc in natalitio, die seit dem 12. Jh. in süddeutschsprachigem Raum, im Erzbistum Salzburg und im mittelalterlichen slowenischen Raum sehr verbreitet ist, (3) die Afra-Sequenz Grates deo et honor, die im Erzbistum Salzburg entstanden ist, und nach Cividale überliefert wurde, (4) die Nicolaus-Sequenz Laude Christo debita die österreichischer bzw. Augustinischer Herkunft ist, (5) die Blasius-Sequenz Sanctorum vita, die nur im süddeutschen Raum und in Slowenien die ersten Aufnahmen gefunden hat, und (6) die Sequenz Rex deus dei agne, die in deutschsprachigem Raum übeliefert ist und in Aquileia unbekannt bleibt. Die Tatsache, daß in diesem Teil des Sequenzenrepertoires eine Überlagerung von zwei Traditionen, einer Salzburgischen und einer Aquileischen zu erkennen ist, entspricht dem Befund, der für das Sequenzrepertoire aus dem zentral Slowenien charakteristisch ist. Hinsichtlich des Entstehungskontextes von Codex MR 70 läßt die Analyse des Sequenzenrepertoires drei Möglichkeiten erkennbar werden: (1) Das Missale ist irgendwo im Süden des deutschsprachigen Raums, bzw. in der Diözese Salzburg entstanden; (2) Es könnte aus dem mittelalterlichen slowenischen Raum kommen, nämlich aus einer Enklave der Erzdiözese Salzburg in diesem Bereich.
MR 70; Sequentiarium; Entstehungskontext
nije evidentirano
engleski
Missal MR 70 of the Zagreb Metropolitan Library, Investigations to it´s Origin
nije evidentirano
MR 70; sequentiary; place of origin
nije evidentirano
Podaci o prilogu
133-145-x.
1998.
objavljeno
Podaci o matičnoj publikaciji
Slovene Medieval Music and its European Connections
Snoj, Jurij
Ljubljana: Znanstvenoraziskovalni center SAZU
Podaci o skupu
Nepoznat skup
pozvano predavanje
29.02.1904-29.02.2096