Metonymische Aspekte der Ereignisstruktur verbaler Idiome im Sprachvergleich (CROSBI ID 29603)
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Brdar-Szabó, Rita
njemački
Metonymische Aspekte der Ereignisstruktur verbaler Idiome im Sprachvergleich
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass nicht nur die kontrastive Phraseologie von der kognitiven Linguistik Anregungen bekommen kann, sondern dass der Sprachvergleich als Methode durch die Verifizierung bzw. Falsifizierung bestimmter Theoreme auch zur kognitiv-linguistischen Theoriebildung beitragen kann. Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags ist eine von Kövecses und Radden (1999) aufgestellte Hypothese, die besagt, dass die metonymische Fokussierung eines Teilereignisses eines kompletten Szenarios in übereinzelsprachlicher Hinsicht die Anfangs- oder die Endphase einer zusammenhängenden Ereignissequenz bevorzugt. Die Hypothese lässt sich im Rahmen einer kognitiv-linguistisch begündeten Metonymie-Theorie als Teiltheorie über die Steuerungsprinzipien der Selegierung der bevorzugten Ausgangsgröße lokalisieren. Es werden dabei kognitive und kommunikative Prinzipien gegeneinander gestellt, um sie dann in ihren komplexen Interaktions- und Konkurrenzmechanismen erfassen zu können. Die uns interessierende Hypothese wird als kulturelle Präferenzregel formuliert. Die o.a. Hypothese scheint intuitiv überzeugend und auf den ersten Blick stichhaltig zu sein, gibt es doch in vielen Sprachen reichlich Beispiele dafür, dass die erste Phase oder die letzte Phase eines Szenarios fürs ganze Szenario steht wie etwa in den von Kövecses und Radden angeführten englischen Beispielen. Entsprechende Belegsammlungen lassen sich auch in übereinzelsprachlicher Hinsicht mühelos zusammenstellen. Vergleicht man z.B. die folgenden deutschen, englischen, ungarischen, kroatischen und russischen übersetzungsäquivalenten Äußerungen, so lässt sich feststellen, dass sie alle darin übereinstimmen, dass der Beginn eines Szenarios fürs ganze gesetzt wird, ist doch die intendierte Bedeutung jeweils die Evozierung der entsprechenden komplexen Ereignisfolge. Mögen die o.a. Beispiele intuitiv wie auch immer plausibel sein, so ist man nach wie vor mit dem Problem konfrontiert, dass die einzelsprachübergreifende empirische Verifizierung bzw. Falsifizierung und die feinere theoretische Elaborierung der o.a. Hypothese noch aussteht. In dieser Arbeit verfolge ich das Ziel, die anregende Idee von Kövecses und Radden am Beispiel verbaler Idiome in fünf Sprachen auf ihr Entfaltungspotential und ihre empirische Stichhaltigkeit hin zu überprüfen. Verbale Idiome, die eine Phase eines Szenarios vergegenwärtigen, stellen einen besonders gut geeigneten Untersuchungsgegenstand dar, weil diese bekanntlich das stereotype Wissen einer Sprach- und Kulturgemeinschaft in verdichteter Form repräsentieren. Die interlinguale Analyse dient dem Zweck, sprach- und kulturspezifische Abweichungen und Übereinstimmungen in der Nutzung des als kulturelle Präferenzregel formulierten Prinzips ‚ Bevorzugung der Anfangs- oder der Endphase gegenüber der mittleren Phase’ zutage zu fördern. Die Wahl fiel deswegen auf Deutsch, Englisch, Kroatisch, Russisch und Ungarisch, weil der Vergleich dieser typologisch und kulturell teilweise nahen und teilweise weit entfernten Sprachen die Aufdeckung sprach- und kulturspezifischer Besonderheiten ermöglicht.
Phraseologie, Metonymie, Sprachvergleich, Ereignisstruktur
nije evidentirano
engleski
Metonymic aspects of the event structure of verbal idioms in cross-linguistic comparison
nije evidentirano
phraseology, metonymy, contrastive analysis, event structure
nije evidentirano
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227-252-x.
objavljeno
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Brdar-Szabó, Rita ; Knipf-Komlósi, Elisabeth
Frankfurt: Peter Lang
2004.
3-631-52623-7