Im Namen des ganz Anderen (CROSBI ID 28968)
Prilog u knjizi | izvorni znanstveni rad
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Biti, Vladimir
njemački
Im Namen des ganz Anderen
Es gilt heute so gut wie angenommen, dass die Literaturgeschichte in ihrer klassischen Erzählform während des Übergangs von der sog. gelehrten zur sog. disziplinären Gemeinschaft zwischen 1770 und 1830 ausgebildet wurde. Der aufklärerischen Universal-Litterärhistorie war keine innere Entwicklung und insofern auch keine Narrativität eigen. Ihre bibliographische Konglomerate beruhten auf apriorischen Ordnungsschemata, die "alle Wissenschaften und Künste", "die ganze Geschichte menschlichen Verstandes", d.h. gleichermassen Literatur und Literaturgeschichte umfassten. Demgegenüber findet sich die disziplinär ausdifferenzierte Literaturgeschichte auf einen verselbständigten Literaturbegriff verwiesen, der während des Romantismus statt durch aufklärerische allumfassende Universalität durch individualisierende Ästhetizität gekennzeichnet wurde. Der wissenschaftlichen Rationalität entgegengesetzt, wurde die Literatur somit durch ihre romantische Umbeschreibung in einen unergründlichen Anderen, einen Zufluchtsort der menschlichen In-dividualität dem allgemeinen sozialen Differenzierungsdrang gegenüber verwandelt. Indem sich die Literaturgeschichte nun den Anforderungen einer Wissenschaftsdisziplin zu unterordnen hat, versucht sie ihre partikularisierte Lage durch eine Ableitung aus dem in der Literatur gespeicherten Menschenganzen heraus zu legitimieren.
Literaturgeschichte
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engleski
In the Name of the Altogether Other
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literary history
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Podaci o prilogu
81-96-x.
objavljeno
Podaci o knjizi
Kako pisati literarno zgodovino danes
Juvan, Marko ; Dolinar, Darko
Ljubljana: Znanstvenoraziskovalni center SAZU, Inštitut za slovensko literaturo in literarne vede
2003.
961-6358-82-0