njemački

Die Provinz in Maja Haderlaps Roman „Engel des Vergessens“ als Mnemotop einer Familie und Nation

Gesellschaftliche Umbrüche haben dazu geführt, dass die Provinz als literarisches Setting wieder Konjunktur erfährt. Auch wenn es sich bei der Provinz aus Sicht einer Metropole um einen Mikrokosmos handelt, kann dieser dennoch eine universale Projektionsfläche und Verhandlungsort verschiedener Problemlagen auf nationaler oder globaler Ebene sein. Der Beitrag setzt sich mit erzählter Provinz in ihrer gegenwärtigen Ausprägung auseinander und untersucht die Raum-Zeit-Semantisierung in Maja Haderlaps Roman Engel des Vergessens (2011). Ausgehend von Michael M. Bachtins Konzept der Untrennbarkeit der Komponenten Raum und Zeit in der Literatur und Aleida Assmanns Konzept der Erinnerungs- bzw. Gedächtnisorte wird in Engel des Vergessens nachgespürt, wie diese beiden Komponenten im Roman in Beziehung gesetzt werden, welche Bedeutung und Funktion dem dargestellten ländlichen Raum zukommt und wie sich dieser auf die Figuren auswirkt. Der Beitrag nähert sich dieser Fragestellung, indem er die literarische Konstruktion von Raum und der Stadt-Land-Differenz sowie die Rekonstruktion der Vergangenheit beleuchtet.

Mnemotop, Chronotopos, Maja Haderlap, Dorf, Provinz, Generationenroman, Geschichte

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