njemački

Flucht und flüchtende Existenzen im Roman "Die kommenden Jahre" (2018) von Norbert Gstrein

In seinem neuesten Roman Die kommenden Jahre (2018) behandelt Norbert Gstrein im Kontext der großen Flüchtlingswelle, die Europa 2016 erreichte und in eine tiefe politische Krise stürzte, die Themen der Flucht und Grenze auf mehreren Ebenen. Kennzeichnend für die erzählten Lebensgänge ist einerseits ihr Migrationshintergrund und andererseits der sich wiederholende Akt einer erneuten Grenzüberschreitung. Dabei wird dem Phänomen der Grenze sowohl auf der Ebene ihrer konkreten geopolitischen, d.h. staatlichen Erscheinung als auch auf der abstrakten Ebene eines Othering-Prozesses nachgegangen. In diesem Zusammenhang bleibt der Raum auf der anderen Seite der Grenze trotz ihrer Durchlässigkeit auf paradoxer Weise unerreichbar und die zentrale Figur des Romans, der homodiegetische Erzähler Richard, handlungsunfähig. In diesem Zusammenhang spiegelt sich die Darstellung der Grenze und der Zukunft derjenigen, die sie in den kommenden Jahren (nicht) überschreiten, in den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Erzählers wieder, der als Glaziologe das langsam, aber sicher verschwindende Eis und den Klimawandel untersucht.

Migrantenkrise ; Norbert Gstrein

nije evidentirano