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Heinrich Böll und unsere Zeitgenossen Thomas Melle und Heinz Helle (CROSBI ID 684455)

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Dudaš, Boris Heinrich Böll und unsere Zeitgenossen Thomas Melle und Heinz Helle // Annual Conference of the German Studies Assosiation of Ireland „Zeitgenossenschaft" Luimneach, Irska, 15.11.2019-16.11.2019

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Dudaš, Boris

njemački

Heinrich Böll und unsere Zeitgenossen Thomas Melle und Heinz Helle

Die Worte aus dem CfP: „Die Vorstellung, dass ein Schriftsteller aktuelle Entwicklungen aufgreift und mit nahezu prophetischer Klugheit seine Umgebung beurteilt (…)“ treffen auf Heinrich Böll wie auf kaum einen anderen Schriftsteller: Kaum eine Erzählung und kein einziger Roman von Böll ist „nicht- zeitgenössisch“ im oben beschriebenen Sinne. In diesem Vortrag werden zwei bestimmte Romane von Böll bemüht und an ihnen wird Bölls Zeitgenossenschaftsbegriff exemplifiziert: Und sagte kein einziges Wort (1953) und Ansichten eines Clowns (1963). Diese Auswahl ist keineswegs willkürlich: nämlich, es sind 2014 zwei Romane erschienen, die an die genannten Romane von Böll nicht nur in bezug auf die Zeitgenossenschaft, sondern auch in bezug auf die Form stark erinnern: 3000 Euro von Thomas Melle und Der beruhigende Klang von explodierendem Kerozin von Heinz Helle. Wie Böll in Und sagte kein einziges Wort die asoziale bundesdeutsche Wirtschaftswundergesellschaft beschreibt und kritisiert, in der die Familie Bogner wie „Abfall“ behandelt wird, so beschreibt Thomas Melle in seinem Roman 3000 Euro die „neue Armut“ in Deutschland, speziell in Berlin. Auch in Melles Roman geht es um Obdachlosigkeit und Armut, Sucht und kalte zwischenmenschliche Beziehungen, wobei die Protagonisten auch bei Melle von Verantwortung nicht frei gesprochen werden. In bezug auf die Zeitgenossenschaft sind die beschriebenen sozio- ökonomischen Unterschiede mindestens genauso interessant: Heutzutage spielen Bischöfe und Priester keine Rolle mehr, dafür aber Sachbearbeiter ; kinderreiche Familien gibt es nicht mehr, sondern alleinerziehende Mütter ; ungenügende Monatsgehälter werden nicht mehrvon Männern, sondern von Frauen (nicht durch „moralisch akzeptable“ Nachhilfestunden, sondern durch Porno-Aktivitäten) aufgebessert ; usw. Während Bölls Roman mit einem offenen Ende schließt, endet Melles Roman wegen der Andeutung über Antons Freitod pessimistisch. Wie Bölls Fred und Käthe Bogner befinden sich auch Anton und Denise „am Rande der Gesellschaft“ – aber auch die „am Rande“ gehören der Gesellschaft an. 3000 Euro weist auch formale Ähnlichkeit mit Bölls Roman auf, da der Roman abwechselnd aus männlicher (Fred/Anton) und aus weiblicher (Käthe/Denise) Perspektive erzählt wird. Heinz Helles Ich- Erzähler ist auch ein „Loser“, zwar kein Clown, dafür aber Philosoph. Wie Bölls Clown reflektiert er nach dem Zusammenbruch seiner Beziehung sein Leben und die zeitgenössischen Umstände. Dabei wird die Kritik, wie in Bölls Ansichten eines Clowns die Kritik zwar deutlich und bissig, aber humorvvoll. Auch Helles Roman endet positiv offen – im Sinne: das Leben geht weiter -, nur dass sich der Held nicht am Bahnhof in den Karnevalszug, sondern während der Fußballweltmeisterschaft in die Fan-Gemeinde assimilieren lässt. Helle ist wie Böll Zeitgenosse, der auch die kniffelige Ich-Form und den spezifisch Böllschen Humor übernimmt – durchaus mit Erfolg.

Zeitgenossenschaft, Heinrich Böll, Thomas Melle, Heinz Helle

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engleski

Heinrich Böll and our Conteporarys Thomas Melle and Heinz Helle

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Contemporary, Heinrich Böll, Thomas Melle, Heinz Helle

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Annual Conference of the German Studies Assosiation of Ireland „Zeitgenossenschaft"

predavanje

15.11.2019-16.11.2019

Luimneach, Irska

Povezanost rada

Filologija, Književnost